Chance: Digitalisierung für mehr Beteiligungsreichweite und -tiefe in der Bürger-Partizipation

Isolation einzelner Gesellschaftsschichten, Beschleunigung des sozialen Wandels und Lebenstempos sowie Entfremdung stellen für Kommunen wachsende Herausforderungen dar und machen Veränderungen erforderlich. Für die Transformation der Städte hin zu nachhaltigen, wandlungsfähigen und lebenswerten Räumen bieten die Digitalisierung des Alltags und der Wandel hin zu einer Zivilgesellschaft mit einem starken Bedürfnis nach Dialog, Selbstverwirklichung und Kooperation erhebliche, bislang ungenutzte Potenziale. Insbesondere eine steigende Bereitschaft zur Mitgestaltung bei der Erstellung und Erbringung von Dienstleistungen (Ko-Kreation) sowie zur gemeinschaftlichen Nutzung von Ressourcen und Angeboten (Sharing) bietet in Kombination mit digitaler Vernetzung die Chance, neue, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Dienstleistungen, Infrastrukturen und Projekte entstehen zu lassen. Diese können die Gemeinschaft stärken, Bürger produktiv einbinden, ihre Bedürfnisse befriedigen, negativen Auswirkungen der demographischen Entwicklung entgegenwirken und somit lebenswertere und zukunftsfähigere Lebens-, Arbeits- und Aufenthaltsräume schaffen.

Ziel: Zusammenarbeit von zivilgesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kommunalen Akteuren für gesellschaftlich nutzenstiftende Dienstleistungsinnovationen

Ziel des Vorhabens ist es, die Entwicklung neuer und bedarfsaufgreifender Angebote für die Smart Service Stadt der Zukunft zu fördern und durch bürgerschaftliche Teilhabe an der Stadtentwicklung die Lebensqualität der Bürger zu steigern. Dabei sollen diese als aktive Mitgestalter von Dienstleistungen eingebunden werden.

Lösungsansatz: Bürgersensor, Innovationslabor und Civitas Digitalis Plattform

Die Civitas Digitalis Gesamtlösung bestehend aus drei Teillösungen wird im Projekt iterativ entwickelt und pilotiert:

(1) Mit dem Bürgersensor entsteht ein webbasiertes Partizipationsnetzwerk zur Sammlung und Generierung neuartiger Dienstleistungsideen sowie von Verbesserungspotentialen bestehender Dienstleistungen.

(2) Für den Innovationsprozess-Baukasten werden IT-unterstützte Prozesse und Techniken für die gemeinsame KoKreation (vor Ort und plattformbasiert) durch Stadt, dienstleistende Unternehmen und Bürger erprobt.

(3) Die Civitas Digitalis Plattform führt schließlich die Ergebnisse in einer integrierten Internetplattform zusammen und ermöglicht die ganzheitliche Durchführung und Steuerung von Ko-Kreation und Ko-Produktion zur Entwicklung, Verbesserung und Transformation von innovativen, qualitativ hochwertigen Dienstleistungen für die Smart Service Stadt der Zukunft.

Nutzen: Erweiter- und übertragbares partizipatives Wertschöpfungsnetzwerk für Städte der Zukunft

Die Städte Hamburg und Kassel setzen die Projektergebnisse direkt in Beteiligungsverfahren ein und bringen der Übertragbarkeit der Civitas Digitalis Gesamtlösung bei. Des Weiteren werden gemeinsam mit den Umsetzungspartnern die Projektergebnisse in weiteren Anwendungsfeldern (z.B. beim Aufbau von Quartierszentren) pilotiert, aufbereitet und über die Projektlaufzeit hinaus in den Regelbetrieb überführt. Durch Transferveranstaltungen (Fachvorträge, Messe- und Konferenzteilnahmen etc.) und Publikationen der Erkenntnisse werden zudem die Projektergebnisse an Experten und Vertreter weiterer Ballungsräume weitergegeben, mit dem Ziel, das Civitas Digitalis Konzept ganz oder in Teilen in weiteren Städten umzusetzen.