Digitale und Crowd-basierte Dienstleistungssysteme zur Schaffung zukunftsfähiger und lebenswerter Lebensräume 2020
Workshops
I. Digitale Beteiligung – Stadt und Universität Kassel:
Anhand von Best Practices und den Erfahrungen aller Workshop-Teilnehmenden soll diskutiert werden, wie neue digitale Möglichkeiten der Beteiligung bestehende Beteiligungsformen sinnvoll ergänzen können.
Hintergrund
Formate der Bürgerbeteiligung gibt es viele, bspw. Bürgerversammlungen, Denkwerkstätte oder Konzeptworkshops. Sinnvollerweise liegt der Fokus auf der Gestaltung der Bürgerbeteiligung als kontinuierlicher Prozess, der von Stadtverwaltung, Politik und Stadtgesellschaft gemeinsam durchlaufen wird. Durch Digitalisierung und neue technologische Möglichkeiten kann nun das Spektrum guter Bürgerbeteiligung sinnvoll ergänzt werden. Die Potentiale digitaler Beteiligungsformen als wertvolles Instrument für einen offenen Dialog mit der Stadtgesellschaft sind groß, ihr gekonnter Einsatz – insbesondere im Einklang mit bestehenden Beteiligungsformen – eine Herausforderung, die es zum Wohle aller zu meistern und zu gestalten gilt.
Ziel des Workshops
Best Practices für die zielgerichtete Einführung von digitaler Beteiligung und die Verzahnung sowohl mit anderen Formen von Beteiligung als auch im Besonderen mit operativen Abläufen in Städten und Kommunen. Kernfragestellungen des Workshops:
Wie gelingt der Einbezug bisheriger Akteure und aller zukünftig relevanten Anspruchsgruppen, was macht erfolgreiche Umsetzungen digitaler Bürgerbeteiligung aus?
Was sind Kern-Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Einführung digitaler Beteiligungsformen?
Benefit
Sie bringen eigene Erfahrungen und Best Practices ein und erfahren in der Diskussion mit anderen, welche Herausforderungen dort bestehen und wie diese angegangen werden und wurden. Konkret entwickeln wir eine Liste der wichtigsten Best Practices und Erfolgsfaktoren, die die erfolgreiche Realisierung digitaler Beteiligung in Ihrem Kontext unterstützt.
II. Digitale Werkzeuge zur Ko-Kreation in der Bürgerbeteiligung – Stadt und Universität Hamburg:
Teilnehmende erproben etablierte und im Rahmen von Civitas Digitalis neu entwickelte Bürgerbeteiligungswerkzeuge. Die gewonnenen Einblicke und bestehenden Erfahrungen sollen in einer Diskussion dazu genutzt werden, um Eigenschaften für ein zukunftsweisendes digitales Werkzeug zur Ko-Kreation auf Präsenzveranstaltungen zu erarbeiten.
Hintergrund
Digitale Beteiligung auf Präsenzveranstaltungen bietet das Potential, den Beteiligungsprozess für Fachanwender/innen sowie Bürger/innen effizienter zu gestalten. Einerseits profitieren Verfahrensverantwortliche von einer umfangreichen, automatischen digitalen Dokumentierung der Meinungsbekundungen und Vorschläge der Teilnehmenden für die anschließenden Verfahrensschritte. Andererseits werden Veranstaltungsteilnehmer/innen dabei unterstützt, die eigenen inhaltlichen Beiträge so einzureichen, dass sie für Verfahrensverantwortliche sowie andere Bürger und Bürgerinnen leichter verständlich sind.
Um diese Vorteile zu verwirklichen, sollte ein digitales Beteiligungswerkzeug, das auf Präsenzveranstaltungen eingesetzt wird, im Idealfall niedrigschwellig und leicht verständlich sein, so dass für Veranstalter/innen sowie Teilnehmende eine unkomplizierte Handhabe in Anlehnung an herkömmliche analoge Angebote (bspw. mit Stift und Papier) erzielt wird.
Ziel des Workshops
Gemeinsam mit Ihnen wollen wir Kernanforderungen und Eigenschaften für ein zukunftsweisendes digitales Werkzeug zur Ko-Kreation auf Präsenzveranstaltungen erarbeiten. Als Grundlage dazu dient die interaktive Erprobung bestehender und im Rahmen von Civitas Digitalis neu entwickelter Bürgerbeteiligungswerkzeuge während des Workshops sowie eigene Erfahrungen aus der Praxis.
Die adressierten Kernfragestellungen sind:
Welche Eigenschaften bestehender sowie fiktiver Bürgerbeteiligungswerkzeuge eignen sich für die Entwicklung zukünftiger digitaler Bürgerbeteiligungswerkzeuge?
Wie kann ein Fit zwischen den Rahmenbedingungen von Präsenzveranstaltungen und digitalen Bürgerbeteiligungswerkzeugen hergestellt werden?
Benefit
Sie gewinnen vertiefende Einblicke in die Funktionalitäten unterschiedlicher Werkzeuge für die digitale Bürgerbeteiligung vor Ort. Sie diskutieren mit den anderen Teilnehmer/innen Vorzüge und Nachteile, Best Practices und erfahren, welche neuartigen Lösungsansätze zu bestehenden Herausforderungen bereits entwickelt oder erprobt werden.
III. Künstliche Intelligenz in Beteiligungsprozessen – fortiss GmbH, An-Institut TU München:
Im Zuge der Erweiterung digitaler Beteiligungsmöglichkeiten tun sich auch neue Auswertungsmöglichkeiten für Verfahrensverantwortliche auf. Mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz können hier Ressourcen eingespart, Auswertungsmechanismen erleichtert und Beitragsverknüpfungen zum Zeitpunkt der Eingabe unterstützt werden.
Hintergrund
Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) gelten als prägende Themen und wecken entsprechend Aufmerksamkeit in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung. KI kann dabei als eine Bündelung unterschiedlicher Verhaltensmerkmale von „intelligenten Systemen“ verstanden werden. Dabei liegt die Intelligenz darin, dass zunehmend bessere Vorhersagen über zukünftige Ereignisse, basierend auf einem ständig (selbst-)lernenden Verfahren, getroffen werden, ohne jedes Ereignis oder jeden Ereignistyp in der Vergangenheit zu kennen.
Im Bereich Bürgerbeteiligung birgt der Einsatz von KI eine Reihe von Chancen und Herausforderungen. Im Projekt Civitas Digitalis wurden unterschiedliche KI Anwendungen (u.a. Chatbot, Verschlagwortung) entwickelt, die die Fachanwender/innen in Dienstleistungsunternehmen und in der Verwaltung bei der Aufbereitung und Auswertung von Bürgerbeiträgen unterstützen.
Ziel des Workshops
Der Workshop richtet sich an die Fachanwender/innen, die im Bereich der digitalen Beteiligung bereits erste Erfahrungen sammeln konnten und/ oder an dem Thema KI interessiert sind. Am Beispiel der im Civitas Projekt entwickelten Dienste (Faciliboard, Verschlagwortung, automatisierte Kategorisierung, Finden von und Vergleich mit ähnlichen Beiträgen) wollen wir gemeinsam mit Ihnen mögliche Anwendungsmöglichkeiten für KI in der digitalen Beteiligung diskutieren. Ein weiteres Ziel des Workshops ist es, die Herausforderungen bei der Einführung solcher digitalen Systeme in die Verwaltung zu identifizieren und potenzielle Handlungsanforderungen abzuleiten.
Welche Aufgaben kann KI in Beteiligungsverfahren übernehmen?
In welchen fachlichen Abläufen kann KI sinnvoll einzelne Tätigkeiten effizient bearbeiten?
Wie gut sind die erzielten Ergebnisse bereits vorhandener Systeme?
Was sind Zukunftspotentiale, Grenzen und mögliche Gefahren im Einsatz solcher Technologien?
Welche Hemmnisse/Herausforderungen bestehen bei der Einführung von KI Diensten?
Benefit
Sie erhalten einen Einblick über die technischen Möglichkeiten und Leistungsfähigkeit von KI in Beteiligungsprozessen, bringen eigene Anwendungsmöglichkeiten ein und lernen durch Diskussion mit anderen Fachanwendern/innen unterschiedliche Perspektiven kennen.